Psychische Belastungen am Arbeitsplatz - was Unternehmen dagegen tun können

Durch CORONA und die damit einhergehenden Belastungen ist diese Thema aktueller den je. Die gute Nachricht: Die Forschung weiß mittlerweile, was Unternehmen dagegen tun können und wo der größte Hebel für nachhaltige Verbesserungen liegt.

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Was Unternehmen am besten für die psychologische Gesundheit und die Reduzierung von Stress am Arbeitsplatz tun können

"Der Drops ist gelutscht - Was Unternehmen am besten für die psychologische Gesundheit und die Reduzierung von Stress am Arbeitsplatz tun können" -  das war der Titel eines Blogs, den ich am 3. Februar 2016 nach der Fachtagung "Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz" geschrieben habe und der im gleichen Jahr auch im "Arbeitsbuch Burnout ... auf Basis der Würzburger Burn-out Studie"* zitiert wurde.

Durch CORONA und die damit einhergehenden Belastungen ist diese Thema aktueller den je. Die gute Nachricht: Die Forschung weiß mittlerweile, was Unternehmen dagegen tun können und wo der größte Hebel für nachhaltige Verbesserungen liegt. Deshalb möchte ich den Text hier noch einmal aufgreifen:

Unternehmen haben immer stärker mit zunehmenden psychischen Erkrankungen ihrer Mitarbeiter (Burnout, Depression) und den daraus resultierenden Fehltagen zu kämpfen. Nach Aussage der TU München entstehen durchschnittlich 3 Fehltage pro Mitarbeiter pro Jahr wg. psychischer Erkrankungen (Absentismus). Damit verbunden sind 6 weitere Tage, an denen die Mitarbeiter zwar anwesend, aber nicht leistungsfähig sind (Präsentismus). Der so entstehenden Schaden beläuft sich selbst bei einem Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern auf mehr als € 3.000.000 pro Jahr!

Zwar gibt es mittlerweile eine fast unüberschaubare Anzahl von Angeboten selbsternannter "Stress-Experten" aus der Trainer-, Coaching- und Selbsthilfe-Ecke, die aber zum Teil mehr schaden als nützen, so die Forscher.

Darauf weist auch die aktuelle PSYCHOLOGIE HEUTE (März 2016) unter der Überschrift "Gestresst vom Stressratgeber" hin. Studien der Universität Montreal haben gezeigt, dass "gerade die Leserinnen und Leser solcher Ratgeber anfälliger gegenüber Stress sind und stärker mit depressive Stimmungen zu kämpfen haben als die meisten anderen". Daraus folgert die Studienleiterin Sonia Lupien, dass diese Bücher nicht die gewünschte Wirkung erzielen.

Was Hilft Unternehmen wirklich, um diese Herausforderung zu MEISTERN?

Die Befunde der Forscher zeigen einen ganz klaren Favoriten, unter den vielen möglichen Maßnahmen zur Stress-Reduktion und Burn-out-Prävention: Schulung von Führungskräften!
Wir wissen bereits aus vielen Studien, dass Führungskräfte einen maßgeblichen Einfluss auf Zufriedenheit und Engagement ihrer Mitarbeiter haben. Jetzt bestätig sich dieser Einfluss auch bei den psychischen Erkrankungen: "Schulungen für Führungskräfte" wird mit 95% als mit Abstand wirksamste Maßnahme für die psychische Gesundheit der Mitarbeiter eingestuft. "Informationsveranstaltungen für alle Mitarbeiter" kommen mit 40% auf Platz zwei und "Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen" belegt mit 20% den dritten Platz."

Nur mal angenommen:

  • Ihr Unternehmen hat 100 Mitarbeiter, dann liegt der durchschnittliche Schaden durch Absentismus und Präsentismus aufgrund psychischer Erkrankungen pro Jahr bei ca. 90 Fehltagen.
  • Bei einem Durchschnittlichen Jahreseinkommen von rund € 46.000 und 220 Arbeitstagen "kostet" jeder Fehltag dem Unternehmen rund € 210 ... das würde bei 90 Fehltagen einen jährlichen Schaden von € 18.900 bedeuten, und dabei ist der Produktivitätsausfall noch gar nicht berücksichtigt.
  • Selbst wenn wir ganz bescheiden von € 100.000 Umsatz pro Mitarbeiter pro Jahr ausgehen, ergibt sich ein weiterer Schaden von € 90.000 pro Jahr. Und das ist verglichen mit den o.g. Berechnungen der TU München eine äußerst vorsichtige Schätzung.

Da liegt es auf der Hand, dass sich eine Investition in Training, das die Führungskräfte für einen differenzierteren und emphatischeren Umgang mit ihren Mitarbeitern befähigt, sehr schnell bezahlt macht! Was wir dabei allerdings nicht vergessen dürfen ist, dass Führungskräfte aufgrund der besonderen Belastungen auch selbst unter einem hohen Stress-/Burn-Out-Risiko stehen. Daher kommt es bei solchen Schulungen auch darauf an, den Führungskräften ganz konkrete und handfeste Strategien, Tipps & Tools für ein gutes Selbst-Mangement an die Hand zu geben. Und dafür bietet das STRUCTOGRAM Trainings-System** eine einzigartige Basis. 

* https://bibliothek.hsbund.de/Portals/0/Ressourcen/ebooks/Burnout.pdf

** https://structogram.de/de/wirkung